Nachdenken in Zeiten der Krise (2)

Wie steht´s um das Thema „Leadership“?

Wollen wir eigentlich nach dem Ende der Krise so weitermachen wie bisher? Sicherlich, einiges wird sich ohnehin ändern. Wie aber steht es mit unseren Einstellungen zu gewissen Dingen oder Themen? Ich glaube, dass es sinnvoll ist, nach der Krise nicht sofort wieder in alte Verhaltensmuster zu verfallen und nun alles Verlorene mit erhöhten Effizienzanstrengungen wieder einzuholen.

In diesen Tagen haben wir die Möglichkeit, über das eine oder andere nachzudenken. Ein wenig reflektieren, wie wir nach der Krise weitermachen. Uns die Frage nach unseren eigenen Erfolgsmodellen und auch Glaubenssätzen zu stellen.

Lassen Sie uns einmal über Leadership nachdenken. Es lohnt sich. Wir haben die Erfahrungen gemacht, dass bislang wirklich praktiziertes Leadership bei den meisten Managern im Tagesgeschäft viel zu kurz kommt. Keine Zeit dafür! Zu viele Ressourcen werden von Experten- und Managementaufgaben aufgefressen.

Führung ist ein Erfolgsfaktor

Das ist schade, denn gängigen Studien zufolge sind rund 50 % der Unternehmensprofitabilität auf Führung zurückzuführen. Insbesondere in Zeiten, die durch eine hohe Volatilität, hohe Unsicherheit, Komplexität geprägt sind und hieraus Transformationsbedarf resultiert, ist Leadership ein nennenswerter Erfolgsfaktor für die Unternehmen.

Leadership, was ist das eigentlich?

Die Frage verwundert, ist aber angesichts der Vielzahl von Meinungen doch berechtigt: Allgemein formuliert wird Leadership als die praktische Fähigkeit verstanden, andere Menschen, Teams oder Organisationen zu leiten beziehungsweise zu führen. Dabei geht es nicht um eine klassische Richtungsvorgabe, sondern es geht um ein Zusammenspiel aus Werten, Charaktereigenschaften, situativem Verhalten, Visionen und Charisma, die der Leader seinen Mitarbeitern vermittelt.

Leadership ist ein Verhalten, das Menschen Zukunftsvisionen zeigt und sie dazu inspiriert, diese entgegen aller möglichen Widerstände zu verfolgen. Führungskräfte geben Fokus und Orientierung. Sie befähigen ihre Mitarbeiter ihre augenblicklichen Aufgaben zu erfüllen und die Zukunft ihres Verantwortungsbereichs zu gestalten. Leader haben Teams und wirken – mit dem Ziel des maximalen Kundennutzens –  auf die Kooperation, Koordination und Kommunikation aller Team-Mitglieder ein. Dabei fördern sie die Eigenverantwortlichkeit ihrer Mitarbeiter.

Rollenabgrenzung

Führungskräfte im weiteren Sinne agieren in den Organisationen in drei Rollen: Als Experte arbeiten sie an den Sachaufgaben. Als Manager kümmern Sie sich um die Verwaltung ihres Verantwortungsbereiches. Als Leader (Führungskraft im engeren Sinne) werden sie der obigen Definition gerecht.

Top 11 Führungsaufgaben für anhaltenden Erfolg

  1. Visionen entwickeln, den Mitarbeitern vermitteln und diese zur Umsetzung befähigen
  2. Unternehmensstrategie bzw. Teilstrategie steuern und umsetzen
  3. Vereinbaren klarer Ziele
  4. Entscheidungen treffen und Planungsprozesse steuern
  5. Focus und Orientierung geben
  6. Kultur (mit)gestalten und Werte vorleben
  7. Veränderungsbedarf identifizieren
  8. Eigene Kompetenzen entwickeln und festigen
  9. Mitarbeiter befähigen und deren Eigenverantwortlichkeit fördern
  10. Konflikte moderieren und bei der Auflösung unterstützen
  11. Internes Netzwerk aufbauen und pflegen

Schauen Sie sich diese 11 Punkte noch einmal in Ruhe an und stellen Sie sich die folgenden Reflexionsfragen:

  • Kann ich mich, bezogen auf meine Führungsrolle, mit diesen Punkten identifizieren?
  • Welche bereiten mir Schwierigkeiten und warum eigentlich?
  • Was davon kann ich ohne Probleme umsetzen und wo benötige ich ggf. Hilfe?

Viel Erfolg und bleiben Sie munter und gesund

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