Mit Barcamps bieten wir unseren Kunden ein besonderes Format an, mit dem der betriebliche Lernprozess neue Impulse erhält. In einem besonderen Umfeld arbeiten Mitarbeiter und Führungskräfte an für das Unternehmen wichtigen Themen und sammeln gemeinsame Erfahrungen.
Zentrale Themen von solchen Unternehmens-Camps sind für unsere Kunden derzeit vor allem die Digitalisierung, die Einführungs von agilen Arbeitsweisen aber auch die Zusammenarbeit im Führungsteam, Fragen der Unternehmenskultur sowie der Innovationsfähigkeit.
Während wir dieses Veranstaltungsformat betriebsintern bei unseren Kunden schon vielfach eingesetzt haben, so haben wir gemeinsam mit der IHK Frankfurt am Main in 2017 erstmals das öffentliche Barcamp #Agile.Frankfurt veranstaltet. Aufgrund seines Erfolgs haben wir es in 2018, 2019 und 2020 wiederholt.
Barcamp? Was ist das? Bitte mehr Details!
So weit alles ganz interessant, was aber sind Barcamps? Besucher von Konferenzen berichten oft, dass das Lohnendste daran die Kaffeepausen wären. Hier treten sie mit Kollegen ins Gespräch und tauschen sich mit ihnen auf Augenhöhe, offen und ehrlich aus. Es wird Wissen aus der Praxis für die Praxis weitergegeben. Es werden Herausforderungen gemeinsam beleuchtet. Es werden neue Ideen geboren.
Daher war es naheliegend, Konferenzen ohne feste Redner durchzuführen, die quasi nur aus Kaffeepausen bestehen. Zusätzlich sorgt ein Zeitplan für Struktur, der am Morgen gemeinsam mit verschiedenen „Pausenangeboten“ wie Diskussionen, Fragerunden, Vorträgen oder Workshops gefüllt wird. Ein Barcamp kombiniert daher die angeregte Kaffeepause mit einer durchdachten Tagesstruktur.
Um dieser „Kaffeepause“ Struktur zu geben, wird diese in Sessions unterteilt. Jeder Anwesende kann ein Thema für eine Session vorschlagen. Auch wenn teilweise Vorschläge vorab gesammelt werden, gibt es keine vorher festgelegten Sessions. Inhaltlich sind Sessions völlig frei und werden nur durch die Teilnehmer ohne weitere Moderation durchgeführt. Sie dauern jeweils 45 Minuten.
Sessions können also klassische Vorträge sein, die dann aber meist zu sehr lebhaften Diskussionen führen. Eine Session kann aber auch vom Leiter durch eine Frage definiert werden, zum Beispiel: „Ich würde gerne Agilität oder die Digitalisierung und den konkreten Nutzen für mich erklärt bekommen.“ Ebenso sind Diskussionen, praktische Workshops oder ein gemeinsamer Spaziergang zum losen Themenaustausch denkbar.
Typischer Ablauf eines Barcamps
Barcamps dauern zwischen ein und zwei Tagen. Sie starten mit einem gemeinsamen Frühstückssnack um eine erste Gelegenheit zum Netzwerken zu geben. Anschließend folgt die Begrüßung mit der Erklärung des weiteren Ablaufs durch den Moderator.
Es folgt eine Vorstellungsrunde aller Personen. Dabei werden nur der Name, evtl. Unternehmen und drei Interessensstichworte zur eigenen Person genannt. Das geht extrem schnell und ist ein wichtiger Eisbrecher für die folgende offene Kommunikation.
Dem schließt sich als Herzstück die Sessionplanung an, bei der das Tagesprogramm erstellt wird. Dabei dürfen alle Teilnehmer ihre Sessions vor allen anderen kurz vorstellen. Neben dem Inhalt wird erklärt, an wen sich diese Session richten soll. Anschließend wird das Interesse der Teilnehmer erfragt und für das Thema ein Raum und eine Uhrzeit festgelegt. Es finden immer mehrere Sessions parallel statt. Nun führen die Teilnehmer die Sessions eigenverantwortlich durch. Gibt es einen zweiten Tag, so wird morgens eine weitere Sessionplanung für diesen durchgeführt.
Am Ende des Barcamps steht eine gemeinsame Abschlussrunde. Hier stehen Feedback, Wünsche und Anregungen für beispielsweise das nächste Barcamp im Vordergrund.
Erfolgshebel für ein erfolgreiches Barcamp
Aus der Praxis der von uns durchgeführten und besuchten Barcamps haben wir die folgenden fünf Erfolgsregeln für Unternehmens-Camps abgeleitet. Sie sind für uns eine Richtschnur für die Durchführung eines erfolgreichen Barcamps und zugleich auch Messlatte, ob dieses Format etwas für Sie ist:
Regel 1: Im Barcamp sind alle Teilnehmer gleich
Auf einem Barcamp sind alle Teilnehmer gleich. Ob Auszubildende, Studenten, Mitarbeiter, Führungskräfte oder die Geschäftsführung: Jeder kann wertvolles Wissen und Sichtweisen einbringen. Damit dies geschehen kann, begegnen sich alle Teilnehmer auf „Augenhöhe“. Es gibt keine Sonderrollen. Wir sprechen in diesem Kontext gerne auch von Teilgebern statt von Teilnehmern.
Regel 2: Kommunikation findet offen statt
Sämtliche Kommunikation soll freundlich, persönlich, offen und ehrlich erfolgen. Jede Frage, Anmerkung, Ergänzung oder Korrektur ist willkommen, solange sie wertschätzend und freundlich eingebracht wird. Das „Du“ als Ansprache hat sich als vertrauensbildend und erfolgreich erwiesen. In manchen Unternehmen bietet es sich an, gleich am Anfang das „Du“ als Umgangsform anzubieten. Es kann aber muss nicht 😉
Regel 3: Alle bestimmen die Inhalte
Die Ausrichter legen einen Themenrahmen („Agilität“ oder „Digitalisierung“) fest. Darin – und oft auch darüber hinaus – kommen alle Inhalte von den Teilnehmern/Teilgebern. Es ist inhaltlich Ihre Veranstaltung. Eine Einflussnahme durch die Organisatoren (über das grundlegende Thema und den organisatorischen Rahmen hinaus) muss ausgeschlossen werden.
Teilnehmer/Teilgeber können Sessions zu allen möglichen Themen anbieten, die sie selber als wichtig im Kontext mit dem grundlegenden Thema erachten. Interessiert es einige andere Teilnehmer/Teilgeber, so wird die Session stattfinden. Wenn nicht, dann eben nicht. Barcamps folgen dem Prinzip von Angebot und Nachfrage.
Regel 4: Qualität und nicht Quantität
Sie haben sich einen Ruck gegeben, ein interessantes Thema definiert und die Verantwortung für eine Session übernommen… Nun melden sich gerade einmal 5 andere Teilnehmer/Teilgeber zu Ihrem Thema an, während es bei einem anderen gleich über 40 sind. Ein Drama? Nein, natürlich nicht! Die Qualität der Diskussion bestimmt sich nicht durch die Anzahl der Teilnehmer.
So dürfen Sie auch nicht traurig sein, wenn mitten in Ihrer Session Teilnehmer/Teilgeber gehen… Es ist nicht ihr Thema und sie hätten es auch nicht durch bloße Anwesenheit bereichert. Jedes Thema findet seine Teilnehmer/Teilgeber und umgekehrt.
Regel 5: Jeder darf teilnehmen
Innerhalb der Zielgruppe darf es für die Teilnahme keine Zugangsbeschränkungen geben. Jeder, der gewillt ist sich einzubringen, ist als Teilnehmer gern gesehen. Teilnehmer sind sich aber darüber bewusst, dass sie gleichzeitig auch Teilgeber sind und sich aktiv einbringen. Grundsätzlich wird bei Barcamps davon ausgegangen, dass alle Teilnehmer/Teilgeber auch eine eigene Session anbieten. Termin und sonstige Rahmenbedingungen sollten so gestaltet werden, dass die Zutrittsbarriere möglichst gering ist.
Selbstverständlich lässt sich dieses Format auch zu Themen jenseits von Agilität oder Digitalisierung einsetzen.
Es ist für einen Kick-off eines größeren Veränderungsprojekts genauso geeignet, wie für andere Fragen in denen Sie eine breite Partizipation wünschen.
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, so sprechen Sie uns gerne an oder besuchen unser kommendes Barcamp #Agile.Frankfurt
Wir freuen uns auf Sie.